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Liebe Leserin, lieber Leser,

um die Bildungsgerechtigkeit in unserem Schulsystem weiter zu verbessern, müssen wir individualisierte Lehr- und Lernformen an allen Schularten deutlich ausbauen. Daran führt auch angesichts der zunehmenden Begabungsvielfalt kein Weg vorbei. Insbesondere die Realschulen stehen hier aktuell vor großen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund hat das Kultusministerium am 20. November 2014 ein Konzept zur Weiterentwicklung der Realschulen vorgestellt.

Ziel ist, dass Schülerinnen und Schüler an Realschulen künftig verstärkt binnendifferenziert unterrichtet und entsprechend ihrer individuellen Lern- und Leistungsentwicklung gefördert werden. Zur Umsetzung dieses Vorhaben werden zusätzliche Ressourcen in erheblichem Umfang sowie umfassende Fortbildungsangebote bereitgestellt.

Ebenfalls von aktueller Bedeutung ist die berufliche Orientierung von Schülerinnen und Schülern. Angesichts der Vielzahl beruflicher Möglichkeiten ist es für Jugendliche heute von besonderer Bedeutung, sich möglichst frühzeitig zu orientieren, um diese zentrale Entscheidung für ihr späteres Leben gut und wohl überlegt treffen zu können. Am 10. November 2014 wurde in diesem Zusammenhang das neue Landeskonzept "Berufliche Orientierung" vorgestellt, das gemeinsam vom Kultusministerium und der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit unterzeichnet wurde. Das neue Konzept sieht vor, berufliche Orientierung an allen allgemein bildendenden Schulen im Land verbindlich einzuführen. Zentrale Bestandteile sind beispielsweise die fächerübergreifende Verankerung der Berufsorientierung im neuen Bildungsplan oder die Einführung des neuen Fachs "Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung".

Als weiteres wichtiges Thema soll die Friedensbildung in Schulen künftig gestärkt werden. Am 30. Oktober 2014 hat das Kultusministerium dazu mit Vertretern von Kirchen, Gewerkschaften, Organisationen der Friedensbewegung und der Jugendarbeit eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Friedensbildung in Schulen umfasst ein breites Spektrum und findet heute auf vielfältige Weise statt. Neben inhaltlichen Aspekten, wie etwa der Diskussion friedens- und sicherheitspolitischer Fragestellungen, zählen dazu auch Maßnahmen der Gewaltprävention oder Streitschlichtung.

Als nächsten Schritt werden wir im engen Dialog mit den Unterzeichnern konkrete Maßnahmen entwickeln, um die Friedensbildung in Schulen nachhaltig zu stärken – beispielsweise im Bereich der Lehrerfortbildung oder durch den Aufbau einer landesweiten Servicestelle. Auch im Rahmen der Bildungsplanreform sollen Themen der Friedensbildung und Ansätze gewaltfreie Konfliktlösung im Unterricht fächerübergreifend stärker verankert werden - die neue Leitperspektive "Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt" ist ein gutes Beispiel in diesem Zusammenhang.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Andreas Stoch
Minister für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

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