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06.07.2015

Jugendstudie Baden-Württemberg 2015

Kultusminister Andreas Stoch: „Die Landesregierung setzt sich intensiv für die Belange von Jugendlichen ein. Damit wir sie noch stärker an der Gestaltung unseres Landes beteiligen können, ist es für uns wichtig zu wissen, was sie denken und fühlen.“

Kultusminister Andreas Stoch hat heute (6. Juli) gemeinsam mit der Vorsitzenden des Landesschülerbeirats, Johanna Lohrer, und Wolfgang Antes, Geschäftsführer der Jugendstiftung Baden-Württemberg, die Jugendstudie 2015 der Öffentlichkeit vorgestellt. Als ein besonders erfreuliches Ergebnis der Studie hob Minister Stoch hervor, dass knapp 84 Prozent der Jugendlichen angeben, dass sie in ihrer Klasse Zeit hätten, Probleme zu besprechen. „Dieses Ergebnis freut mich, denn es belegt, wie sehr die Lehrerinnen und Lehrer im Land von den Schülerinnen und Schüler als Ansprechpartner geschätzt und akzeptiert werden“, sagte der Kultusminister. „Die Landesregierung setzt sich intensiv für die Belange von Jugendlichen ein. Damit wir sie noch stärker an der Gestaltung unseres Landes beteiligen können, ist es für uns wichtig zu wissen, was sie denken und fühlen“, so Kultusminister Andreas Stoch.

Die Jugendstudie ist ein gemeinsames Projekt der Jugendstiftung und des Landesschülerbeirats (LSBR) und wird vom Kultusministerium gefördert. Für die Studie wurden rund 2.400 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 12 und 18 Jahren aus nahezu allen Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs zu Themen wie Freundschaft, Medien, Schule, Engagement, Werte und Zukunft befragt.

Gesundheit als bedeutsames Thema

Die Themen Familie, Liebe/Partnerschaft, Erfolg und Geld haben seit 2011 immer eine klare Vorrangstellung. Die Priorisierung in der Abfolge änderte sich lediglich an einer Stelle: Gesundheit als Wert wird mittlerweile deutlich höher gewichtet, Freunde und Freundinnen dagegen niedriger. „Dieses interessante Ergebnis zeigt, dass wir mit der Leitperspektive Prävention und Gesundheitsförderung im Rahmen der Bildungsplanreform einen richtigen Schwerpunkt gesetzt haben. Indem wir Jugendliche in ihrer Persönlichkeit stärken, fördern wir einen sozial kompetenten und gesundheitsbewussten Umgang mit sich selbst und anderen“, sagte Kultusminister Andreas Stoch.

Feedback-Kultur an Schulen

Auf die Frage nach der Zufriedenheit mit der Schule zeigt sich wie in den beiden vorangegangenen Studien ein eindeutig positives Bild: 84 Prozent fühlen sich in ihrer Schule wohl, 88 Prozent in ihrem Klassenverband.

Die Jugendstudie zeigt außerdem, dass sich die Feedback-Kultur an baden-württembergischen Schulen nochmals auf hohem Niveau verbessert hat. Mehr als 74 Prozent der Jugendlichen beantworten die Frage, ob sie ihrer Lehrerin oder ihrem Lehrer sagen können, was sie an ihrem beziehungsweise seinem Verhalten oder Unterricht gut oder schlecht finden, mit „Ja“. 2013 lag dieser Wert bei 70 Prozent. „Dieser Wert ist sicherlich schon erfreulich. Wir wünschen dennoch, dass alle Lehrerinnen und Lehrer ihren Schülern die Möglichkeit eröffnen, eine Rückmeldung zu geben“, sagte die Vorsitzende des LSBR Johanna Lohrer.

Teilhabe der Schüler

Erstmals fühlen sich mit knapp 59 Prozent deutlich mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler über ihre Rechte aufgeklärt (2011 45 Prozent, 2013 46 Prozent). Die Vorsitzende des LSBR Johanna Lohrer fordert: „Es sollten noch mehr Jugendliche Demokratie an der Schule erleben können. Dafür müssen sie ihre Rechte kennen, um den Alltag an ihrer Schule aktiv mitgestalten zu können.“ Kultusminister Stoch betont die Bedeutung der Beteiligungsrechte von Schülerinnen und Schülern: „Seit diesem Schuljahr sind Schülerinnen und Schüler deshalb gleichberechtigte Partner in der Schulkonferenz.“ Dies ermöglicht die Schulgesetzänderung zur dortigen Sitzverteilung: Lehrerinnen und Lehrer, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler sind jetzt zu je einem Drittel in der Schulkonferenz vertreten.

Berufsorientierung stärken

Die Ergebnisse der Jugendstudie 2015 belegen erneut, dass bei der Berufsorientierung Handlungsbedarf besteht. Wenn die Jugendlichen sich Unterstützung bei der Berufsorientierung wünschen, dann wünschen sich dies knapp 66 Prozent der Befragten vor allem von der Schule. Den größten Bedarf melden nach wie vor Gymnasiasten (67 Prozent). „Auch vor diesem Hintergrund ist es richtig, im Rahmen der Bildungsplanreform das neue Fach Wirtschaft / Berufs- und Studienorientierung einzuführen und die berufliche Orientierung mit einer eigenen Leitperspektive zusätzlich fächerübergreifend zu verankern. Es gilt, die Schülerinnen und Schülern fit für ihren Weg in eine berufliche Zukunft zu machen“, so Minister Stoch.

Medienkompetenz

Das Mindestalter für eine Anmeldung bei Facebook, Instagram und Twitter beträgt 13 Jahre, für WhatsApp liegt die Altersbeschränkung sogar bei 16 Jahren. Dessen ungeachtet nutzen 80 Prozent der 12 bis 14-Jährigen diese Dienste. In der Altersgruppe 15 bis16 sind es 90 Prozent und bei den 17- bis 18-Jährigen sogar 93 Prozent.

„Es wird erneut deutlich, wie präsent die sozialen Medien im Leben der Jugendlichen sind. Junge Menschen sollen mit Medien kompetent und kritisch umgehen können, und sie sollen sie selbst gestalten können“, sagt Kultusminister Andreas Stoch. Deshalb würde mit dem Bildungsplan 2016 ein Basiskurs Medienbildung in Klassenstufe 5 und die Medienbildung als Leitperspektive über alle Fächer und Klassenstufen hinweg erstmals verbindlich verankert.

Zum Setting der Studie

Die befragten Jugendlichen wurden in drei Altersgruppen aufgeteilt: 12 bis 14, 15 bis 16 und 17 bis 18 Jahre. Gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Vorstand des LSBR wurde der Fragebogen entwickelt, die Erhebungsmethoden festgelegt und die Durchführung der Befragung abgestimmt. „Die Studie ist damit nicht nur eine statistische Erfassung von aktuellen Daten, sondern ein Jugendbildungs- und Beteiligungsprojekt“, sagt Wolfgang Antes von der Jugendstiftung BW. Nach 2011 und 2013 erscheint die Studie bereits zum dritten Mal. Besondere Bedeutung gewinnt neben den statistischen Darstellungen und Auswertungen die Kommentierung einzelner Teilergebnisse der Studie von Wissenschaftlern und durch den LSBR.

Weitere Informationen zur Jugendstudie 2015 unter www.jugendstiftung.de

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