18.08.2015
Berufliche Schulen sind unverzichtbar für Wirtschaft
Staatssekretärin Marion v. Wartenberg: „Rekord bei der Lehrereinstellung, zukunftsweisende Bildungsangebote, Stärkung des dualen Systems, niedrigste Abbrecherquoten: das berufliche Schulwesen hat sich unter der grün-roten Landesregierung positiv entwickelt.“
„Rekord bei der Lehrereinstellung, zukunftsweisende Bildungsangebote, Stärkung des dualen Systems, niedrigste Abbrecherquoten: das berufliche Schulwesen in Baden-Württemberg hat sich unter der grün-roten Landesregierung positiv entwickelt“, sagt Staatssekretärin Marion v. Wartenberg anlässlich der Vorstellung der bundesweiten Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags. Während der rechnerische Fehlstundenanteil zu Zeiten der Vorgängerregierung bei den beruflichen Schulen noch bei landesweit 4,4 Prozent lag, konnte er in der laufenden Legislaturperiode auf 2,3 Prozent (Schuljahr 2014/2015) nahezu halbiert werden.
Die beruflichen Schulen in Baden-Württemberg sind unverzichtbar für die heimische Wirtschaft. Ihre vielfältigen Bildungswege und Anschlussmöglichkeiten verbessern die Bildungsgerechtigkeit für die Schülerinnen und Schüler: „Ein Ausbildungsvertrag ist die beste Voraussetzung für ein erfolgreiches Berufsleben. Damit die Berufsausbildung und damit auch die Berufsschulen zukunftsfähig bleiben, verbessert die Landesregierung Qualität und Attraktivität der dualen Ausbildung“, so die Staatssekretärin.
Lehrereinstellung 2015 –
Rekordeinstellungskontingent für berufliche
Schulen
„Die Integration von Flüchtlingen ist derzeit eine
große Hausforderung für unsere Schulen. Die
Landesregierung unterstützt die Schulen nach allen
Kräften und hat dafür massiv Stellen aufgestockt“,
betont die Staatssekretärin. Insgesamt 565 zusätzliche
Lehrerstellen für Vorbereitungsklassen und
Vorqualifizierungskurse an allgemein bildenden und beruflichen
Schulen werden ab dem Schuljahr 2015/2016 zur Verfügung
stehen. Dies entspricht im Jahr 2015 einem finanziellen Gegenwert
von rund 25 Millionen Euro. Den beruflichen Schulen stehen für
das Schuljahr 2015/2016 über 300 Deputate zusätzlich
für die Flüchtlingsbeschulung zur Verfügung.
„Trotz der Herausforderungen wie etwa der hohen
Flüchtlingszahlen, erwarten wir auch im kommenden Schuljahr
eine stabile Unterrichtsversorgung“, so v. Wartenberg.
Bewerber frühzeitig für Schuldienst
gewinnen
„In diesem Jahr haben wir das Kontingent für die
vorgezogenen Lehrergewinnungsverfahren für die beruflichen
Schulen im Vergleich zu den Vorjahren mehr als verdoppelt. Damit
konnten wir deutlich mehr Lehrkräfte frühzeitig
einstellen und den Schulen Planungssicherheit geben“, betont
die Staatssekretärin. Auch die in der Umfrage geforderte
Möglichkeit des Quereinstiegs in das Berufsschullehramt bietet
Baden-Württemberg schon seit langem: „Hunderte
Lehrerinnen und Lehrer konnten wir damit in den vergangenen Jahren
für die beruflichen Schulen gewinnen“, erläutert v.
Wartenberg. Im Mangelbereichen wie Metall- und Elektrotechnik setze
das Land sogar zusätzliche finanzielle Anreize wie tarifliche
Zulagen und Anwärtersonderzuschläge.
Die gute Arbeit an den beruflichen Schulen im Land werde auch in
Ländervergleichen immer wieder deutlich. Beim "Bildungsmonitor
2014" etwa belegte Baden-Württemberg mit dem geringsten Anteil
vorzeitig abgebrochener Ausbildungen bundesweit den ersten Platz.
Die Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommission "Fit fürs
Leben in der Wissensgesellschaft - Berufliche Schulen, Aus- und
Weiterbildung" geben die Leitlinien vor, um das berufliche
Bildungssystem weiterzuentwickeln und den aktuellen
Herausforderungen gerecht zu werden. Weitere Verbesserungen im
beruflichen Schulwesen unterstützt die Landesregierung im
Doppelhaushalt 2015/2016 mit zusätzlichen 10 Millionen Euro.
Weitere Informationen
Als verlässlicher Partner der Wirtschaft stärkt das
Kultusministerium die Berufsschule und damit die Attraktivität
der dualen Ausbildung. Seit dem Schuljahr 2011/2012 setzt das
Ministerium schrittweise die Empfehlungen der Enquetekommission
"Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft" um:
- Breites Angebot an beruflichen Zusatzqualifikationen (z. B. Elektrofachkraft);
- schrittweise Einführung von berufsbezogenem Englisch als Pflichtfach in der Berufsschule;
- Angebot, die Fachhochschulreife parallel zur dualen Ausbildung zu erwerben;
- individuelle Unterstützungssysteme, damit leistungsschwächere Jugendliche erfolgreich ihre Ausbildung abschließen können;
- ein Fortbildungsbudget für jede berufliche Schule, damit Lehrkräfte externe Fortbildungsmaßnahmen in Anspruch nehmen können und so noch besser Anschluss am technischen Fortschritt halten.