30.10.2015
Bildungspläne finden viel Resonanz
Kultusminister Stoch: Anhörung ist ein großer Erfolg, vor allem Lehrerinnen und Lehrer setzen sich intensiv mit Inhalten auseinander
Vom 14. September bis 30. Oktober 2015 konnten alle interessierten Bürgerinnen und Bürger die Anhörungsfassungen der neuen Bildungspläne im Internet unter www.bildungsplaene-bw.de einsehen und Stellung dazu beziehen. Die Online-Plattform hat das Kultusministerium im Rahmen der Bildungsplanreform 2016 entwickelt, um den Lehrerinnen und Lehrern sowie allen Interessierten zukünftig einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf die Bildungspläne und pädagogische Umsetzungshilfen zu ermöglichen. Rund 50.000 Besucherinnen und Besucher haben bis heute (30. Oktober) die Online-Plattform besucht und rund 400.000 Seiten aufgerufen. „Jeder kann sich informieren und die Fakten überprüfen. Eine so breit angelegte Beteiligung ist bundesweit einzigartig. Dass das Interesse so hoch ist, freut mich sehr. Schon jetzt können wir sagen: Die Anhörung ist ein großer Erfolg“, sagt Kultusminister Andreas Stoch anlässlich einer ersten Auswertung.
Vor allem Lehrerkräfte beteiligen sich
rege
Bisher gingen rund 1.200 Stellungnahmen zu den
Anhörungsfassungen ein. 71 Prozent der Stellungnahmen beziehen
sich auf einzelne Fächer und 17 Prozent auf die
Leitperspektiven. Weitere Stellungnahmen beinhalten Aussagen zu
fächerübergreifenden Themen (fünf Prozent),
Grundlagen der Bildungspläne (fünf Prozent) oder geben
redaktionelle Hinweise (zwei Prozent). Mehr als die Hälfte (52
Prozent) der Rückmeldungen kommen von Lehrerinnen und Lehrern
sowie Schulen, 20 Prozent von Privatpersonen, zwölf Prozent
von Verbänden und Organisationen sowie sieben Prozent von
Universitäten, Pädagogischen Hochschulen und Staatlichen
Seminaren für Didaktik und Lehrerbildung und sechs Prozent von
Personen aus der Landesverwaltung; bei drei Prozent handelt es sich
um anonyme Rückmeldungen. Diese Zahlen stammen aus den Angaben
der Einsender.
Positive Rückmeldungen
Viele Stellungnahmen enthalten konstruktive Optimierungshinweise,
insgesamt stoßen die neuen Bildungspläne auf Zustimmung.
Dies belegen Aussagen wie etwa „das didaktische Konzept des
neuen Bildungsplans begrüße ich sehr“, „den
Bildungsplan finde ich zwar auf den ersten Blick umfangreich, im
Detail dann aber für die konkrete Planung des
Unterrichtsaufbaus hilfreich und strukturiert“ oder „die
Leitperspektiven wirken auf mich ausgewogen und
gesellschaftsrelevant“, „ich finde es gut, dass der
Bildungsplan wieder konkreter ist“ sowie „der
Bildungsplan ist meines Erachtens sowohl fachdidaktisch als auch
schülerorientiert sehr gut gelungen“.
Kein Top-Thema, sondern Vielzahl einzelner
Aspekte
Bei den Rückmeldungen gibt es, so der Minister, kein
Schwerpunktthema, vielmehr zeige sich, dass zu einer Vielzahl von
Aspekten einzelner Fachpläne detaillierte Rückmeldungen
eingereicht werden. „Wie erhofft, haben wir fachlich fundierte
Hinweise aus der Praxis erhalten. Vor allem Lehrerinnen und Lehrer
haben sich intensiv mit den einzelnen Fachplänen
auseinandergesetzt. Diese konkreten Anregungen etwa zu
Fachbegriffen und Lerninhalten sind wichtige Hinweise für die
weitere Arbeit der Bildungsplankommissionen. Ich danke allen
Beteiligten für ihre differenzierten und engagierten
Rückmeldungen“, betont der Minister.
Parallel zur Online-Anhörung hat das Kultusministerium 175 Anhörungspartner aktiv aufgefordert, sich bei der Anhörung zu beteiligen, darunter die Beratungsgremien des Kultusministeriums (Landesschulbeirat, Landeselternbeirat, Landesschülerbeirat), Gewerkschaften, Berufsverbände und -vereinigungen, Personalräte, die Kommunalen Landesverbände, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Fachverbände, Organisationen der Wirtschaft und Kammern, Universitäten und Pädagogische Hochschulen, Politik und Landesverwaltung.
Weitere Schritte
Alle Stellungnahmen werden momentan im Kultusministerium erfasst
und systematisch ausgewertet. Anschließend werden die
Stellungnahmen mit Hinweisen zur Weiterarbeit an das Landesinstitut
für Schulentwicklung und das Landesinstitut für
Schulsport, Schulkunst und Schulmusik weiter gegeben. Auf dieser
Grundlage erarbeiten über 400 Lehrkräfte in rund 90
Bildungsplankommissionen die endgültigen Fassungen der
Bildungspläne.
Im Frühjahr 2016 plant das Kultusministerium, wesentliche Ergebnisse der Anhörung zu veröffentlichen. Bereits im Frühjahr 2016 sollen auf der Online-Plattform die Endfassungen der Bildungspläne zur Verfügung stehen, damit die Lehrerinnen und Lehrer ausreichend Zeit für eine Vorbereitung auf das kommende Schuljahr haben. Außerdem wird es dort pädagogische Umsetzungshilfen wie Beispielcurricula und Kompetenzraster zum Download geben. Die Schulen erhalten zudem eine gedruckte Fassung des neuen Bildungsplans; den Lehrerinnen und Lehrern werden alle Bildungspläne auch auf einem elektronischen Datenträger zur Verfügung gestellt. Die fertigen Bildungspläne treten ab dem 1. August 2016 in Kraft.