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03.08.2017

Ergebnisse der Befragung zur Lehrerfortbildung

Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann: „Interessante und konkrete Anregungen der Lehrerinnen und Lehrer – wir greifen erste Impulse unmittelbar auf“

Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg wünschen sich mehr Fachlichkeit und eine bessere Unterstützung bei der fachdidaktischen Umsetzung der Lehrerfortbildung. Diese Schwerpunkte zeigen sich deutlich in den Ergebnissen einer Befragung des Kultusministeriums zum bestehenden Angebot der Lehrerfortbildungen.

Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann betonte: „Die Anregungen der Lehrerinnen und Lehrer ergeben ein Stimmungsbild, das wir unmittelbar aufgreifen, um die Lehrerfortbildung dauerhaft zu verbessern. Wir arbeiten nun mit Hochdruck an der konkreten Umsetzung von Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung.“

Bei der freiwilligen Online-Umfrage hatten sich im Zeitraum 24. April bis 8. Mai 2017 13.337 (gut elf Prozent) der rund 117.000 Lehrerinnen und Lehrer in Baden-Württemberg beteiligt. Über 90 Prozent der Antwortenden haben im letzten Schuljahr an mindestens einer Fortbildung teilgenommen, über 40 Prozent an drei und mehr. Als Hinderungsgründe für eine Teilnahme nannten knapp zwei Drittel die mangelnde Passgenauigkeit der Angebote mit dem Bedarf. Überbuchung dagegen war nur für 22 Prozent ein Grund für die Nichtteilnahme.

Fachwissenschaft und Fachinhalte sowie deren fachdidaktische Umsetzungen interessieren über 80 Prozent der Lehrkräfte bei Fortbildungen. Die Kombination dieser beiden Aspekte gilt über 90 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer als wesentliches Element bei der weiteren Qualitätsentwicklung von Schule und Unterricht. Auch an einer hohen Professionalisierung der Lehrkräfte sowie am Classroom Management (d. h. einer lernförderlichen Unterrichtsatmosphäre und Unterrichtsorganisation) sowie am Umgang mit Konflikten haben mit rund 70 Prozent sehr viele Lehrerinnen und Lehrer großes Interesse. Dagegen stoßen Fortbildungen zur Inklusion mit nur rund 40 Prozent auf deutlich geringere Resonanz. Fast die Hälfte der Lehrkräfte, die sich an der Umfrage beteiligten, bemängelte, dass zu wenige Angebote für Fächer, die sie nicht studiert hatten, verfügbar seien. Gewünscht sind hingegen gezielte Fortbildungen zu übergreifenden Themen wie Heterogenität – weniger dagegen zum Thema Elternarbeit.

Als Unterstützung besonders geschätzt und nachgefragt werden von über drei Viertel der antwortenden Lehrkräfte schulnahe und schulinterne Fortbildungen. Dies könnte – darauf deutet die hohe Zustimmungsquote von über 80 Prozent hin – vermehrt durch kollegienweise und teamweise Fortbildungsformate geleistet werden. Dagegen sind zentral abgehaltene Fortbildungen im Flächenland Baden-Württemberg kaum gefragt. Nur knapp ein Viertel der antwortenden Lehrerinnen und Lehrer gaben an, diese Angebote vermehrt zu wünschen. Auf ähnlich geringen Widerhall treffen demnach E-Learning-Angebote.

Bei der Passung von Fortbildungsangeboten zur schulischen Nachfrage stehen besonders solche Angebote hoch im Kurs, die eine direkte Einbindung im Unterricht einsetzbarer Materialien zum Ziel haben. Es kommt also den meisten Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmern auf den konkreten Nutzen im Unterricht an. Fast drei Viertel der Antwortenden sieht diesen Aspekt als besonders wichtig und als bisher zu wenig berücksichtigt an.

Die Kultusministerin betonte, dass ungeachtet der zum 1. Januar 2019 zu gründenden Institutionen für Bildungsanalyse sowie für Schulqualität und Lehrerbildung bereits jetzt erste Schritte der Qualitätsverbesserung bei den Lehrerfortbildungen unternommen werden. Eine Projektgruppe beim Kultusministerium, die sich Ende Juli konstituierte, entwickelt bereits konkrete Verbesserungsvorschläge, die ab Anfang 2018 greifen sollen.

Ministerin Eisenmann sagte: „Gezielte Qualitätsverbesserungen brauchen ihre Zeit, bis sie wirken. Das gilt auch für die notwendigen strukturellen Veränderungen in der Lehrerfortbildung, die wir jetzt anstoßen und umsetzen. Wir haben mit den Ergebnissen der Lehrerbefragung bereits eindeutige und aussagekräftige Ansatzpunkte. Diese gehen wir jetzt zügig und konsequent an.“

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