08.12.2015
Kultusministerium und Arbeitsagentur kooperieren bei Berufsberatung für junge Flüchtlinge
Staatssekretärin Marion v. Wartenberg: „Wir wollen junge Flüchtlinge auf ihrem Weg in eine Ausbildung eng begleiten und ihnen zeigen, wie sie ihre eigene berufliche Zukunft in Deutschland erfolgreich gestalten können.“
Staatssekretärin Marion v. Wartenberg und Christian Rauch,
Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion
Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, haben
heute (8. Dezember) in Stuttgart eine Rahmenvereinbarung zur
Berufsorientierung für Flüchtlinge an beruflichen Schulen
unterzeichnet. „Wir wollen junge Flüchtlinge auf ihrem
Weg in eine Ausbildung eng begleiten und ihnen zeigen, wie sie ihre
eigene berufliche Zukunft in Deutschland erfolgreich gestalten
können. Mit der Rahmenvereinbarung vernetzen wir berufliche
Schulen und Arbeitsagenturen, damit sie abgestimmte und gezielte
Angebote zur Berufsorientierung machen können“, so die
Staatssekretärin Marion v. Wartenberg.
Christian Rauch betont, dass die Berufsorientierung eine wichtige
Grundlage für junge Menschen ist, um eine erfolgreiche
Ausbildung zu absolvieren: „Ich freue mich, dass wir mit der
Rahmenvereinbarung jungen Flüchtlingen das ermöglichen,
was für Inländer bereits gute und bewährte Tradition
ist: Durch eine kontinuierliche und bedarfsorientierte
Zusammenarbeit von beruflichen Schulen und Arbeitsagenturen nutzen
wir die Chance, jungen Flüchtlingen frühzeitig Einblicke
in die für sie passenden Ausbildungsberufe zu geben. Wir
wollen sie für eine selbstbestimmte Entscheidung in der
Berufsfindung stärken.“
Die Rahmenvereinbarung regelt, dass Schule und Arbeitsagentur vor
Ort künftig ein Tandem bei der Berufsorientierung bilden. Dazu
treten die 500 Beratungsfachkräfte der Arbeitsagenturen mit
den beruflichen Schulen mit VAB-O-Klassen (Vorqualifizierungsjahr
Arbeit und Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen) in
Kontakt. Sobald die Schülerinnen und Schüler über
ausreichend Deutschkenntnisse verfügen, bieten die
Arbeitsagenturen in den VAB-O-Klassen und den häufig im
Anschluss besuchten VAB-Klassen Berufsorientierungsveranstaltungen
an. Diese können durch Besuche im Berufsinformationszentrum
(BiZ) und durch Onlinemedien der Bundesagentur ergänzt werden.
Individuelle Berufsberatungsgespräche der Arbeitsagentur
können in den Räumen der Schule geführt werden. Bei
Bedarf kann der Berufspsychologische Service der Agentur für
Arbeit zugeschaltet werden. In regelmäßigen
Gesprächen zwischen der VAB-O- oder VAB-Lehrkraft und der
Beratungsfachkraft wird abgestimmt, welche Schülerinnen und
Schüler in die Vermittlungsdatei der Arbeitsagentur
aufgenommen werden und damit regelmäßig
Vermittlungsangebote erhalten.
Aktuell besuchen rund 5.800 Schülerinnen und Schüler eine
VAB-O-Klasse in Baden-Württemberg. Derzeit sind an beruflichen
Schulen mehr als 370 VAB-O-Klassen eingerichtet. Jugendliche und
junge Erwachsene ohne Deutschkenntnisse erhalten dort eine
intensive Deutschförderung und erwerben parallel erste
berufliche Vorqualifikationen. Der Besuch einer VAB-O-Klasse ist
deshalb ein entscheidender Schritt zur beruflichen und
gesellschaftlichen Integration dieser jungen Menschen. Eine
wichtige Anschlussmöglichkeit nach Besuch des VAB-O bieten die
VAB-Klassen, in denen unter anderem ein Hauptschulabschluss
erworben werden kann.