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Bildungsplanreform 2016

BILDUNGSPLAN AKTUELL 11: Verantwortung für die Zukunft übernehmen - die Leitperspektive "Bildung für nachhaltige Entwicklung"

Klimawandel, Bodendegradation, Artenschwund, Wasserverknappung, Armut, Hunger, Verstädterung, Flucht und Migration machen exemplarisch deutlich, wie sehr ökonomische, gesellschaftliche und ökologische Prozesse gegenseitig voneinander abhängen oder sich beeinflussen. Die Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung stellt angesichts dieser wechselseitigen Prozesse eine der zentralen globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar.

Mit dem Leitbild der nachhaltigen Entwicklung wird eine neue Sichtweise auf individuelles und gesellschaftliches Handeln und dessen Voraussetzungen eingenommen. Veränderte Denk- und Arbeitsweisen versuchen der neuen Problemsicht gerecht zu werden. Voraussetzung ist ein mentaler und kultureller Wandel, für den systematisch Optionen entwickelt und die Weichen gestellt werden müssen. Dabei geht es jedoch nicht nur um Impulse zur Bewusstseinsbildung im Allgemeinen, sondern vielmehr muss jeder Mensch die konkreten Gelegenheiten erhalten, sich die besonderen Werte und das Wissen, aber auch die Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen, die sie oder er für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft braucht.

Nachhaltigkeit kann man lernen - in Bildungseinrichtungen, an außerschulischen Lernorten und in informellen Alltagssituationen. Dabei kommt der Schule eine besondere Bedeutung zu, da hier diejenigen Generationen unterrichtet werden, die für das Verständnis und die Umsetzung nachhaltiger Entwicklung in Zukunft verantwortlich sind.

Mit der Leitperspektive "Bildung für nachhaltige Entwicklung" wird dieser Aufgabe Rechnung getragen. Durch die spiralcurriculare Verankerung über Fächergrenzen hinweg wird eine Kompetenzentwicklung angestrebt, die Kinder und Jugendliche dazu befähigt, in vielfältigen Kontexten und Lebensbereichen gestalten zu können. Das betrifft vor allem den Umgang mit natürlichen Grenzen der Belastbarkeit des Erdsystems sowie mit wachsenden sozialen und globalen Ungerechtigkeiten, die intelligente Lösungen, Kreativität und Weitsicht benötigen.

Neben dem Erwerb von Wissen über (nicht-)nachhaltige Entwicklungen geht es insbesondere um folgende Kernanliegen: Bereitschaft zum Engagement, Erkenntnis systemischer Zusammenhänge, Umgang mit Risiken und Unsicherheit, Einfühlungsvermögen in Lebenslagen anderer Menschen und solide Urteilsbildung in Zukunftsfragen.

Der Einzelne soll letztlich dazu befähigt werden, als Konsument, im Beruf, durch zivilgesellschaftliches Engagement und politisches Handeln einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft zu leisten. Dabei geht es nicht darum, auf existierende Problemlagen reagieren zu können, sondern vor allem auch darum, mit Zukunft vorausschauend umzugehen sowie an innovativen Lebens- und Gesellschaftsentwürfen mitzuwirken, die einen zukunftsweisenden und verantwortlichen Übergang in eine ökologisch, ökonomisch und sozial gerechte Welt möglich machen.

Hintergrundinformationen zur BNE unter www.bne-portal.de

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