Uns haben in den vergangenen Tagen Fragen rund um den anstehenden „Umzug“ der Moodle-Instanzen unserer Schulen erreicht. Das Thema wurde auch in sozialen Medien und Internetforen diskutiert. Wir fassen hier die aufgeworfenen Fragen zusammen und stellen Hintergrundinformationen bereit.
Wie ist der zeitliche Rahmen?
Die Schulen wurden 2021 informiert, dass die Bereitstellung von Moodle durch BelWü endet und das Land Moodle in unserer Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW bereitstellen wird. Am 20. Juli dieses Jahres wurde öffentlich verkündet, dass mittels Ausschreibung ein Folgedienstleister gefunden wurde und der konkrete Transformationsprozess geplant werden kann. Entsprechend dem Projektfortschritt wurden die FAQs bei BelWü laufend aktualisiert. Mittels Schreiben am 22. und 29. November haben die betroffenen Schulen die Ankündigung der konkreten Schritte mit den entsprechenden Terminfristen erhalten. Diese Terminfristen beruhen auf der Projektplanung des Dienstleisters mit dem definierten Ziel, Ende Juni 2024 den Gesamtprozess abgeschlossen zu haben. Es ist also nicht so, dass in diesem Jahr noch eine Migration erfolgt. Es geht vielmehr darum, dass sich die Schulen in dieser Zeitspanne entscheiden, welche der angebotenen Möglichkeiten sie nutzen wollen. Dass dies mitunter Folgefragen aufwirft, ist uns bewusst und Teil des Prozesses, daher unterstützen wir dabei.
Welche Rolle spielt ASV-BW?
Die Software ASV-BW ist die Datenquelle für unsere Digitale Bildungsplattform SCHULE@BW und das dahinterliegende System zur Identitäts- und Zugangsverwaltung, kurz IdAM. ASV-BW ist an allen öffentlichen Schulen gesetzlich vorgegeben, eingeführt und die Schulen sind damit vertraut. Entsprechende Unterstützungssysteme für den Einsatz von ASV-BW stehen den Schulen zur Verfügung.
Die Nutzerverwaltung und der SingleSignOn für alle Module unserer Digitalen Bildungsplattform erfolgt ausschließlich über das IdAM von SCHULE@BW. Parallel entlastet die Nutzung von ASV die schulischen Admins, da keine Pflege von Identitäten in einer Nutzerverwaltung der Plattform notwendig ist.
Was ist jetzt zu tun?
Es sind drei Fälle zu unterscheiden:
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Die Schule wünscht einen automatisierten Umzug der bestehenden Moodle-Inhalte in unsere Digitale Bildungsplattform:
Die Schule stellt bis 22. Dezember den Antrag auf den automatisierten Umzug mittels Onlineformular. Dieser Antrag ist wichtig für die Vorbereitung der Systeme für den Migrationszeitraum und den automatisierten Umzug in eine technisch notwendige Zwischenumgebung. Nach dem Umzugstag in die Zwischenumgebung kann ein reibungsloser Betrieb fortgeführt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt (Frühjahr 2024) erfolgt die Datenmigration in die schlussendliche Zielumgebung. Dafür werden zu gegebener Zeit die Schulen aufgefordert, jene Inhalte zu markieren, die im schulischen Moodle der Bildungsplattform zur Verfügung stehen sollen. Es bleibt also weiter Zeit, sich zu überlegen, welche Inhalte das sein sollen. - Die Schule wünscht ein leeres Moodle in der Digitalen Bildungsplattform:
Diese Schulen verzichten auf den „automatischen“ Umzug der Daten. Sie können ab dem Moment der Bereitstellung des leeren Moodles bis zur finalen Abschaltung ihrer Moodle-Instanz bei BelWü – also Ende Juni 2024 selbst bestimmen, wann sie welche Inhalte selbst transferieren.
- Die Schule möchte das schulische Moodle außerhalb der Bildungsplattform weiter betreiben:
Diese Schulen müssen sich in Absprache mit dem Schulträger bis 30. Juni 2024 um eine Betriebsumgebung gekümmert haben und die Migration selbst durchführen. Mit dem Betrieb in eigener Verantwortung ist auch verbunden, datenschutzrechtliche und Aspekte der Betriebssicherheit zu klären.
Alle Schulen, die ein Moodle in unserer Digitalen Bildungsplattform nutzen wollen, erhalten umfangreiche Supportangebote. Kultusministerium, Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) sowie Service Center Schulverwaltung am Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (SCS) arbeiten Hand in Hand und beantworten eingehende Fragen und Rückmeldungen. Auch eine FAQ ist bereitgestellt und die notwendigen Tätigkeiten sind in bebilderten Schritt-für-Schritt-Anleitungen dokumentiert, siehe etwa hier.
Die Administrationsaufgaben für Schulen in unserer Digitalen Bildungsplattform werden sich zukünftig gegenüber dem bisherigen Aufwand für den Betrieb schulischer Lösungen stark reduzieren. Dies entspricht auch den Forderungen der Lehrerverbände, die Lehrkräfte von nichtpädagogischen Aufgaben zu entlasten.
Wird das Angebot reduziert?
Die Bereitstellung von Moodle erfolgt im Rahmen eines Landesangebots nach den Anforderungen eines sicheren und datenschutzkonformen Betriebs mit entsprechenden Standards. Das bedeutet auch, dass höchst individualisierte Einzellösungen dort nicht fortgeführt werden können. Gemeinsam mit dem ZSL wurden daher beispielsweise die zahlreichen Erweiterungen von Moodle (Plugins) bereits bei BelWü konsolidiert. Die Grundkonfiguration mit allen bekannten Plugins, die Schulen heute vom ZSL über BelWü beziehen, wird auch über SCHULE@BW verfügbar sein. Hier gibt es keine Funktionseinschränkungen. Schulintern selbst verantwortete Erweiterungen und Veränderungen gehen verloren, da die datenschutzrechtlichen und betriebssicherheitstechnischen Risiken für eine Landeslösung zu groß wären. Der Landesbeauftrage für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) war in den Prozess zur Findung des neuen Betreibers und des Betriebskonzepts eingebunden.
Welchen Funktionen hat MoodleBW künftig?
Moodle ist ein Lernmanagementsystem, mit dem Unterricht digital unterstützt geplant, strukturiert und durchgeführt werden kann. Die Funktionen von Moodle werden zielgerichtet durch Plugins erweitert. Diese wurden, wie oben erwähnt, auch vor dem Hintergrund eines zukünftigen Betriebs gemeinsam zwischen Kultusministerium und ZSL bereits bei BelWü konsolidiert. Die Einbindung von Big Blue Button und Collabora wird beibehalten. Das zukünftige in unserer Digitalen Bildungsplattform bereitgestellte Moodle entspricht grundsätzlich der bekannten Bereitstellung Moodle BW.