Es gibt verschiedene Qualitätskriterien für den bilingualen Unterricht an Realschulen in
Baden-Württemberg.
Bildungsplanbezug 1
Bildungsplan 2016. Gemeinsamer Bildungsplan der Sekundarstufe I.
Geographie. S. 31.
3.2.5 Natur- und Kulturräume
3.2.5.1 Analyse ausgewählter Räume in unterschiedlichen Geozonen
Die Schülerinnen und Schüler können Wechselwirkungen zwischen menschlichem Handeln und dem Naturraum sowie daraus
resultierende, nachhaltige Handlungsperspektiven darstellen.
Die Schülerinnen und Schüler können | ||
G | M | E |
(1)Zusammenhänge zwischen naturräumlicher Ausstattung und menschlicher Nutzung sowie Vorteile einer nachhaltigen Nutzung an einem Raumbeispiel aus den Tropen oder den Trockenräumen oder den Polarräumen herausarbeiten. | (1)Zusammenhänge zwischen naturräumlicher Ausstattung und menschlicher Nutzung sowie Vorteile einer nachhaltigen Nutzung an
mindestens einem Raumbeispiel aus den Tropen oder den Trockenräumen oder den Polarräumen erläutern. |
(1)Zusammenhänge zwischen naturräumlicher Ausstattung und menschlicher Nutzung sowie Vorteile einer nachhaltigen Nutzung an
mindestens einem Raumbeispiel aus den Tropen oder den Trockenräumen oder den Polarräumen darstellen. |
- Der bilinguale Sachfachunterricht orientiert sich überwiegend an den didaktischen Prinzipien des Sachfachs (z.B. Problemorientierung, Aktualitätsbezug, Exemplarität).
- Ein Rückgriff auf didaktische Aspekte des Zielsprachenlandes bei der Unterrichtsplanung kann für die Lerner neue Wege der Erkenntnisgewinnung eröffnen.
- Im bilingualen Sachfachunterricht werden fachtypische Methoden (z.B. Auswertung von Diagrammen, Interpretation von Quellen, Durchführung von Experimenten) eingesetzt.
- Altersangemessene Aufgaben fördern und fordern eine intensive fachliche Auseinandersetzung sowie die Methodenkompetenz.
- Aufgaben berücksichtigen verschiedene Anforderungsbereiche (Reproduktion, Reorganisation, Transfer) und dazu passende Aufgabentypen.
- Aufgaben sind kumulativ, das heißt fachliches und methodisches Lernen ist in ein Spiralcurriculum eingebettet.
Der bilinguale Sachfachunterricht ermöglicht interkulturelles Lernen zum Beispiel
- durch den Einsatz von authentischem Material,
- durch Perspektivwechsel,
- durch die Auseinandersetzung mit der eigenen und fremden Kultur(technik).
- Bilingualer Sachfachunterricht findet weitgehend in der Zielsprache statt.
- Ein Rückgriff auf die Muttersprache durch die Lerner (Codeswitching) ist bei Verständnisproblemen oder bei fehlendem Wortschatz möglich.
- Fachbegriffe werden in der Zielsprache und in der Muttersprache vermittelt und gesichert.
- Fachtypische und fachübergreifende Redemittel sichern eine fachliche Diskurskompetenz.
- Der bilinguale Unterricht bietet vielfältige Sprechanlässe (z.B. Versprachlichung von Medien, Dialog und Diskurs) zur kommunikativen Verarbeitung fachlicher Inhalte.
- Eine kontextgebundene, methodisch abwechslungsreiche Wiederholung zentraler Begriffe und Inhalte (z.B. am Stundenanfang) fördert nachhaltiges Lernen.
- Eine enge Kooperation mit dem Fremdsprachenunterricht ermöglicht den Rückgriff auf fachübergreifende Redemittel (z.B. Bilder beschreiben, Vergleiche anstellen, Argumente abwägen).
- Fachtypische Redemittel werden im bilingualen Unterricht situationsbezogen eingeführt, angewendet und gefestigt.
- Der bilinguale Unterricht erfordert eine stärkere sprachliche Verarbeitung von Inhalten.
- Die Lehrperson bietet Hilfen für die fremdsprachliche Produktion, zum Beispiel
- scaffolding, bridging and prompting,
- Paraphrasierung,
- Einsatz parasprachlicher Hilfen (z.B. Mimik und Gestik).
- Im Lernprozess wird auf Lernstrategien aus dem Fremdsprachenunterricht zurückgegriffen, zum Beispiel
- Worterschließungstechniken,
- Lesestrategien,
- fachbezogene Wortfeldarbeit.
- Für den bilingualen Sachfachunterricht gilt das Prinzip „message before accuracy“, das heißt sprachliche Fehler, die die Kommunikation nicht beeinträchtigen, bleiben weitgehend unberücksichtigt.
- Fachbegriffe müssen sach- und sprachgerecht verwendet werden.
- Die Komplexität von Sach- und Sprachlernen im bilingualen Unterricht erfordert eine Konzentration auf zentrale Inhalte und Erkenntnisziele (Exemplarität).
- Der bilinguale Unterricht erfordert eine besondere Berücksichtigung der Prozessstruktur, zum Beispiel
- sachlogischer Aufbau von Lernschritten,
- schrittweise Einführung fachtypischer Arbeitsweisen,
- regelmäßige Wiederholung,
- strukturierte Ergebnissicherung in Etappen.
Die sprachliche Komplexität authentischen Materials erfordert zum Beispiel
- Konzentration auf Kerninhalte,
- sprachliche Vereinfachung,
- sprachliche Hilfen,
- altersangemessene Aufgabenstellungen.
Der zielorientierte und fachlich begründete Einsatz von Medien
- unterstützt die Verständlichkeit komplexer Sachverhalte,
- hilft sprachliche Barrieren zu überbrücken,
- variiert in der Nutzung verschiedener Lernkanäle.
- Bilingualer Unterricht fördert den selbstständigen Umgang der Lerner mit Sprache und Inhalt (z.B. durch kooperative Lernformen, Rollenspiele, Präsentationen).
- Handlungsorientierte Elemente bieten die Möglichkeit zum ganzheitlichen Erfassen komplexer Sachverhalte.
Bilingualer Unterricht berücksichtigt die Lernervoraussetzungen
- bei der Gestaltung des Lernprozesses,
- bei der Aufbereitung von Materialien,
- durch ein Angebot unterschiedlicher Lernwege.