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Berufliche Schulen

Erasmus-plus 2016: Projekt „YouRNI“


Integration of young refugees - Using mobile devices leading to better language acquisition and relevant career guidance

(Integration von jungen Flüchtlingen - Benutzung von mobilen Endgeräten zum besseren Spracherwerb und zur zielführenden beruflichen Orientierung)
Kurz “YouRNI”: young refugees need integration

Kontext und Einordnung des Projektes

Die so genannte Flüchtlingskrise ist keine Krise, sondern eine Herausforderung für Regierungen, Gesellschaften und Bürger in ganz Europa. Und es ist eine europäische Herausforderung, keine nationale. Viele Politiker weisen darauf hin, dass Lösungen und Problemlösestrategien nur gemeinsame europäische Anstrengungen sein können, nicht nationale Alleingänge. Natürlich müssen die Bildungssysteme in den europäischen Ländern darauf reagieren und sich entsprechend anpassen. Dieses Projekt zielt auf die Integration junger Flüchtlinge im Bereich der beruflichen Bildung und will ein Netzwerk aufbauen, in dem alle Beteiligten Erfahrungen miteinander teilen und Best-Practice-Beispiele austauschen.

Das YouRNI-Projekt

  • zielt auf verschiedene Aspekte beim Fremdsprachenlernen junger Flüchtlinge;
  • hat einen besonderen Fokus auf berufsbezogenen Zweitsprachenerwerb und nutzt dazu Integrationstrainings als Methode;
  • stellt Best-Practice-Beispiele aus verschiedenen Ländern heraus, die Flüchtlingen den Eintritt in den Arbeitsmarkt erleichtern;
  • benutzt Bildungsbiographien und andere Mittel der Datenerhebung, um die Berufsorientierung von Flüchtlingen zu verbessern, und wirbt dabei für die Benutzung des europäischen Sprachenpasses.

Projektpartner

Die Projektinitiative und die erste Projektskizze wurden im Referat 42 für Grundsatzfragen und Qualitätsmanagement beruflicher Schulen am Kultusministerium in Baden-Württemberg entwickelt, dort entstand auch der Gedanke der Einbeziehung des Landesinstituts für Schulentwicklung und des Beruflichen Seminars in Karlsruhe. Es wurde entschieden, das Projekt gemeinsam zu entwickeln und zu begleiten und dabei die formale Projektleitung dem Seminar Karlsruhe zu übertragen.

  • Berufliches Seminar Karlsruhe, Germany (koordinierender Partner)
  • Education Group, Austria
  • Escuela Professional Otxarkoaga, Spain
  • Falun Borlänge Regionen AB, Sweden
  • Istanbul University, Turkey
  • Landesinstitut für Schulentwicklung, Baden-Württemberg (assoziierter Partner)
  • Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Baden-Württemberg (assoziierter Partner)
  • Pädagogische Hochschule Zug, Switzerland (assoziierter Partner)
  • Veneto Lavoro, Italy

Die Partner wurden sorgfältig ausgewählt mit dem Ziel, diejenigen Länder zu beteiligen, die am stärksten von den ankommenden Flüchtlingen betroffen sind. Alle Partner arbeiten im Bereich der berufsschulischen Bildung, beispielsweise Berufsschulen, Einrichtungen der Lehrerausbildung und regionale Arbeitsagenturen. Sorgfältig wurde untersucht, welchen  Beitrag ein Partner zum Projektergebnis beitragen kann, z.B. Erfahrung mit Inklusion, Beschäftigung mit einer relevanten Sprache, allgemeine Projekterfahrung oder einem Fokus auf Lehrerbildung u.a.m.

Projektziele und Zielgruppen

Hauptziel des Projektes ist die bessere Integration junger Flüchtlingen, wobei besonders zwei kritische Aspekte betrachtet werden:

  1. Der Einsatz von mobilen Endgeräten zum verbesserten Fremdsprachenerwerb: Sprachlern-Apps, die im Unterricht für gut befunden wurden, werden ausgewählt, bewertet, ausprobiert und verbreitet. Indem sie mit Begleitmaterialien, auch für den Einsatz außerhalb des Unterrichts, versehen werden, wird das Einsatzspektrum dieser Apps erweitert und die individuelle Lernzeit erhöht.
  2. Zielgerichtete Beratung zur beruflichen Orientierung, indem Links, Websites und die Erfahrung der unterschiedlichen Projektpartner genutzt werden und diese Expertise mit Hilfe des Projektes auf regionaler und nationaler Ebene durch die Projektpartner verbreitet wird, auf europäischer Ebene z.B. mit Hilfe des Disseminationskonzeptes dieses Projektes;

Zielgruppen:

  1. Lehrer, die in Flüchtlingsklassen unterrichten
  2. Junge Lehrer in Ausbildung, die mit Flüchtlingen arbeiten.
    Der koordinierende Partner dieses Projektes ist eine Institution der Lehrerausbildung für berufliche Schulen, die sich u.a. mit der Schulart VAB-O (Vorqualifizierung Arbeit und Beruf) auseinandersetzt. Andere Projektpartner haben ähnliche Konzepte, bei denen die Arbeit mit Flüchtlingen und deren Spracherwerb im Mittelpunkt steht. Viele angehende Lehrer äußern einen besonderen Bedarf nach Zusatzqualifikationen, um für den Unterricht in Flüchtlingsklassen vorbereitet zu sein.
  3. Junge Flüchtlinge an Beruflichen Schulen im Alter von 16+.
  4. Weitere: Wir haben Partner gewählt, die auf sich in ihrer Arbeit auf die oben genannten Zielgruppen konzentrieren. Aber einige Partner sind breiter aufgestellt und arbeiten mit weiter gefassten Zielgruppen. Dies ist zwar nicht der zentrale Schwerpunkt dieses Projektes, aber zusätzliche Ergebnisse und Erfahrungen sind höchst willkommen.

Beschreibung der Projektmeetings und Workshops

Vier Projekttreffen bilden den Kern des YouRNI-Projektes: Der rote Faden ist dabei eine Abfolge von drei Fragebögen, die zu einer Entwicklung eines Lernpaketes führt, dass im weiteren Verlauf erprobt, evaluiert und verbessert wird. Das Lernpaket, das sowohl im Unterricht als auch außerhalb eingesetzt werden kann, folgt den beiden richtungsweisenden Handlungssträngen des Projektes, nämlich app-gestütztes Fremdsprachenlernen und berufliche Orientierung mit Hilfe von mobilen Endgeräten.

Sechs Trainingsworkshops für Lehrer verbreitern die Datenbasis und fördern den Einsatz des Lernpakets:

  1. Istanbul/Türkei (Dezember 2016): “Englisch als europäische Lingua Franca für junge Flüchtlinge, damit diese am europäischen politischen Diskurs teilhaben können und so ein besseres Verständnis für europäische Werte entwickeln”
  2. Bilbao/Spanien (Mai 2017): “Didaktik des Zweitsprachenerwerbs von Flüchtlingen unter besonderer methodischer Berücksichtigung von Integrationstrainings“
  3. Linz/Österreich (Juni 2017): “Erstellung, Anpassung und Austausch von Medien und Materialien für Deutsch als Zweitsprache zum Einsatz in Flüchtlingsklassen”
  4. Veneto/Italien (Oktober 2017): “Bildungsbiographien, Potentialanalyse und der Europass als Instrumente für eine verbesserte berufliche Orientierung und Beratung junger Flüchtlinge”
  5. Zug/Schweiz (Mai 2018): „Entwicklung einer Zusatzqualifikation für Lehrer für den Zweitsprachenerwerb von Flüchtlingen, die nach ECTS eingestuft wird”
  6. Karlsruhe/Deutschland (Oktober 2018): „Erwerb berufsbezogener Fremdsprachenkenntnisse für Flüchtlinge und Entwicklung der interkulturellen Kompetenz”

Projektdurchführung und erwartete Projektergebnisse

Die Umsetzung des Projektes ruht im Wesentlichen auf sechs Säulen:

  1. Vernetzung
  2. Analyse der Bedürfnisse der Partner
  3. Entwicklung eines Lernpakets
  4. Sammeln von Ergebnissen
  5. Verbesserungen
  6. Präsentation und Verbreitung der Ergebnisse

Besonders folgende Projektergebnisse werden erwartet:

  1. empirische Daten, die zur Entwicklung eines Lernpaketes genutzt werden
  2. detaillierte technische Aspekte und rechtliche Betrachtung unterschiedlicher Ansätze zur freien WLAN- Nutzung in Schulen
  3. Aufbau eines Netzwerkes für Lehrer, die in Flüchtlingsklassen unterrichten
  4. Übertragung der Projektergebnisse in die tägliche Arbeit im Unterricht
  5. weitergehende Verbreitung europäischer grundlegender Werte unter Lehrern und Schülern, also besonders auch unter Flüchtlingen.

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