Navigation überspringen

Flüchtlingsintegration

Bildungsangebote für Flüchtlinge und Zuwanderer

Passende Bildungsangebote für junge Flüchtlinge sind entscheidend, damit sie sich möglichst rasch integrieren und einen guten Platz in unserer Gesellschaft finden können - sei es in der Kita, in der Schule oder im beruflichen Bereich. Dazu hat das Kultusministerium ein mehrstufiges Konzept entwickelt und umfassende Ressourcen bereitgestellt:

Unterricht in Vorbereitungsklassen

An den Schulen erhalten die jungen Menschen zunächst in so genannten VKL-Klassen (Vorbereitungsklassen der allgemein bildenden Schulen) und VABO-Klassen (Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen der beruflichen Schulen) eine intensive Sprachförderung und werden auf den Wechsel in eine reguläre Klasse vorbereitet. Über 1.160 zusätzliche Lehrerstellen stehen für die Arbeit in den Vorbereitungsklassen aktuell zur Verfügung, und auch die Fortbildungsangebote wurden massiv erweitert: Seit 2011 wurden u.a. im Sprachförderbereich 160 Lehrerinnen und Lehrer als Multiplikatoren ausgebildet, seit 2015 wurden weitere 60 Multiplikatoren zur Unterstützung von Lehrkräften in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien in VKL/VABO-Klassen und in der Arbeit im Übergang in den Regelunterricht fortgebildet. Die Fortbildungen werden über die Regierungspräsidien bzw. die Schulämter flächendeckend angeboten.

Die Schulpsychologischen Beratungsstellen bieten weiterhin Fortbildungen sowie Supervisionsgruppen zum Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen in der Schule an. Selbstverständlich können sich Lehrkräfte im Rahmen der Einzelfallberatung auch zu dieser Thematik an die jeweils zuständige Schulpsychologische Beratungsstelle wenden.

Anmeldung von geflüchteten und zugewanderten Schülerinnen und Schülern an beruflichen Schulen in Baden-Württemberg (PDF)

Anmeldung von geflüchteten und zugewanderten Schülerinnen und Schülern an allgemein bildenden Schulen in Baden-Württemberg (PDF)

Potenzialanalyse / Integration in eine Regelklasse

Das Verfahren „2P|Potenzial & Perspektive“ wird seit Oktober 2016 in Baden-Württemberg flächendeckend eingesetzt, und zwar vorrangig in VKL- und VABO-Klassen. Ziel ist es, das ganz individuelle Potenzial jedes Einzelnen sichtbar zu machen und für den weiteren schulischen und beruflichen Lebensweg zu entfalten – und damit Perspektiven aufzuzeigen. Die Potenzialanalyse ist ein webbasiertes Verfahren, das die Lehrkraft dabei unterstützt, neu zugewanderten Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 20 Jahren geeignete Lernangebote zu machen und damit eine individuelle Förderung zu erleichtern.
Weitere Informationen finden Sie auf www.2p-bw.de.

Praktische Berufsorientierung KooBO-Z

Die „Kooperative Berufsorientierung für neu Zugewanderte“ (KooBO-Z) ist ein Angebot für Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 - 20 Jahren in VKL - oder VABO-Klassen. In einer Gruppe von 12-15 Teilnehmern, setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Kompetenzen im Zusammenhang mit der Berufsorientierung auseinander. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der praktischen Arbeit. Die Schülerinnen und Schüler lernen die Bildungs-und Ausbildungswege in Deutschland kennen und erhalten Einblicke in die Berufswelt durch Betriebsbesichtigungen oder Hilfestellung bei Bewerbungen für Praktika.

In dem Projekt wird ein Produkt hergestellt, an dem die verschiedenen Berufsfelder erlebbar werden. Bei diesem Projekt können auch die Erkenntnisse aus 2P aufgegriffen und die Schülerinnen und Schüler somit bei der Auseinandersetzung mit der eigenen beruflichen Orientierung unterstütz werden. KooBO-Z startete mit 81 Schülerprojekten im Schuljahr 2016/2017 in 11 Regionen. Zum Schuljahr 2017/2018 konnten auf Grund der großen Nachfrage, die Anzahl erhöht werden. Das Projekt wird durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung finanziert. Ein Bildungsträger ist für die Projektumsetzung mit 5 Unterrichtsstunden pro Woche verantwortlich. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite KooBO-Z.

Für zugewanderte Jugendliche und junge Erwachsene, denen der Übergang in eine Regelklasse an beruflichen Schulen gelingt, können die beruflichen Schulen seit dem Schuljahr 2016/17 zusätzliche Sprachförderung anbieten. Dies ist ein wichtiger Beitrag dazu, dass es den jungen Zuwanderern gelingt, die berufliche Ausbildung oder den beruflichen Bildungsgang erfolgreich abzuschließen.

Bildungsjahr für erwachsene Flüchtlinge

Das „Bildungsjahr für erwachsene Flüchtlinge ohne oder mit geringen Sprach- und Schreibkenntnissen“ (BEF Alpha) verbessert die Grundlagen der Teilnehmer für eine gute Integration erheblich. Zielgruppe sind Geflüchtete in der Regel im Alter von 21 bis 35 Jahren aus den Ländern mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit und darüber hinaus. Angesprochen sind vor allem auch junge Frauen mit kleinen Kindern. Sie sollen aufgrund ihrer meist schwierigen Ausgangssituation die Chance erhalten, sich weiterzubilden. Die von allgemeinen und beruflichen Weiterbildungsträgern veranstalteten Lernangebote laufen über 35 Kurswochen mit 980 Unterrichtseinheiten sowie fünf Wochen Praktikum in Unternehmen über einen Zeitraum von etwa einem Jahr.

BEF Alpha bietet durch die enge Kombination der Bereiche Sprache/Alphabetisierung, Berufsorientierung und Demokratiebildung die Möglichkeit, den Aufbau der sprachlichen Kompetenz eng mit der Berufsorientierung zu verbinden und dadurch zu festigen. Zudem stellt der Bereich der digitalen Grundbildung einen elementaren Bestandteil der Kurse dar. Den Menschen wird damit eine aktive Teilnahme an der digitalen Transformation der Gesellschaft eröffnet. Gleichzeitig wird eine Einführung in die deutsche Alltags- und Arbeitskultur umgesetzt. Ziel ist die Vorbereitung auf einen Übergang in weitere Bildungsgänge, eine Ausbildung oder den Arbeitsmarkt.

BEF Alpha wird finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, das für 2024 rund 2,7 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Die erste Kursreihe von September 2016 bis Juli 2017 erreichte mit zwölf Projektstandorten rund 200 Teilnehmende.  Mittlerweile konnte die Anzahl der aktuellen Standorte auf 24 mit 38 Kursen ausgeweitet werden, in denen rund 430 Teilnehmende unterrichtet werden. 

Weiterführende Links

Übersicht der Förderprogramme und Maßnahmen in Baden-Württemberg

Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe

FAQs

Häufig gestellte Fragen

Hier haben wir wichtige Fragen und Antworten zum Unterricht und zur Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen ins Schulsystem zusammengestellt. Mehr

Informationen

Lehrergewinnung

Im Zusammenhang mit den Bildungsangeboten für junge Flüchtlinge können sich auch pensionierte Lehrerinnen und Lehrer für den Unterricht in Flüchtlingsklassen melden.

Registrierung auf LOBW

Ansprechpersonen

Ansprechpersonen für allgemeinen, pädagogisch-fachlichen Bereich

Ansprechpersonen Regierungspräsidien (PDF)

Ansprechpersonen Staatliche Schulämter (PDF)

Unsere Webseite verwendet nur Cookies, die technisch notwendig sind und keine Informationen an Dritte weitergeben. Für diese Cookies ist keine Einwilligung erforderlich.
Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.