Wie schon im vergangenen Jahr sind die Übergangsquoten von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen zum Schuljahr
2018/19 stabil und zeigen nur leichte Veränderungen. Insgesamt wechselten zu diesem Schuljahr 93.115 Schülerinnen und
Schüler und damit 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr auf eine weiterführende Schule. Von diesen Schülern entschieden sich 43,3
Prozent für den Übergang auf ein Gymnasium, was 0,9 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr sind. Die Übergangszahlen kehren
damit ungefähr auf das Niveau des Jahres 2015 (43,4 Prozent) zurück. Bei den Realschulen ist die Übergangsquote im Vergleich
mit dem Vorjahr um 0,7 Prozentpunkte gestiegen und liegt nun bei 34,9 Prozent (Vorjahr: 34,2 Prozent). „Dass sich 1.200 Schüler
mehr als im vergangenen Jahr für die Realschulen entschieden haben, spricht dafür, dass diese Schulart attraktiv ist und
ausgezeichnete Zukunftschancen bietet. Auch dass vermehrt Schüler mit einer Gymnasialempfehlung an die Realschulen gewechselt sind,
spricht für diese Attraktivität. Den Schülern stehen nach der mittleren Reife sowohl mit dem Übergang in eine duale
Ausbildung als auch mit dem Wechsel auf ein berufliches oder allgemeinbildendes Gymnasium sehr viele Türen offen“, sagt
Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann.
Eine Zunahme verbuchen konnten ebenfalls die Haupt- und Werkrealschulen, die gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte zugelegt
haben. Die Übergangsquote liegt bei 5,9 Prozent. Damit scheinen sich die Haupt- und Werkrealschulen bei einem Wert um knapp sechs
Prozent zu stabilisieren (Vorjahr 5,7 Prozent). „Diese leichte Verbesserung freut mich. Wir arbeiten mit unseren Projekten zur
Stärkung der beruflichen Orientierung an den Haupt- und Werkrealschulen daran, diese Entwicklung zu verstärken“, so
Eisenmann. Die Gemeinschaftsschulen konnten eine Zunahme um 0,3 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent verzeichnen (Vorjahr: 12,5 Prozent).
„Auch bei den Gemeinschaftsschulen zeigt sich eine Stabilisierung. Im kommenden Jahr wird an der Gemeinschaftsschule in
Wutöschingen eine weitere Oberstufe an den Start gehen. Das zeigt, dass die Schulart Perspektiven hat und den Schülern ebenfalls
gute Perspektiven bietet“, sagt die Kultusministerin.
Vorlage der Grundschulempfehlung zum Schuljahr 2018/19 verpflichtend
Für den Übergang auf eine weiterführende Schule zum Schuljahr 2018/19 musste zum ersten Mal die Grundschulempfehlung bei
der Anmeldung verpflichtend vorgelegt werden. Wenn die Schulwahl der Eltern von der Grundschulempfehlung abweicht, kann die Schule den
Erziehungsberechtigten zudem ein Beratungsgespräch anbieten. „Damit unterstützen wir die weiterführenden Schulen im
Sinne einer gezielteren Förderung der Kinder, die zu ihnen kommen. Die Grundschulempfehlung ist dafür eine unerlässliche
Grundlage“, so Kultusministerin Eisenmann. Dass diese Änderung wirkt, lässt sich auch schon an den Zahlen ablesen.
Die einzelnen Schularten
Am deutlichsten zeigt sich die Wirkung bei den Übergängen auf die Gymnasien. Hatten im Vorjahr 87,2 Prozent der Schüler eine Gymnasialempfehlung, sind es in diesem Jahr 88,5 Prozent. 10,3 Prozent hatten in diesem Schuljahr eine Empfehlung für die Realschule, im Vorjahr waren es 11,3 Prozent. 1,1 Prozent hatten eine Grundschulempfehlung für die Haupt-/Werkrealschule (Vorjahr 1,5 Prozent).
„Das lässt den Schluss zu, dass die Beratungsgespräche und die verpflichtende Vorlage der Grundschulempfehlung bei dem
einen oder anderen zu der Einschätzung geführt haben, dem Urteil der Grundschullehrkräfte mehr Vertrauen zu schenken.
Dafür werbe ich sehr, denn die Grundschulempfehlung ist eine pädagogische Empfehlung, die nicht leichtfertig erstellt wird,
sondern auf einer intensiven vierjährigen Arbeit der Lehrkräfte mit dem Kind beruht“, so Eisenmann.
Von den Schülerinnen und Schülern, die auf eine Realschule wechselten, hatten 55,9 Prozent auch eine
Empfehlung für die Realschule (Vorjahr: 56,2 Prozent). 24,2 Prozent hatten eine Empfehlung für die Haupt- /Werkrealschule
(Vorjahr: 24,9 Prozent) und 20,0 Prozent eine Empfehlung für das Gymnasium (Vorjahr: 18,9 Prozent).
Die Übergänger auf eine Haupt-/Werkrealschule hatten zum überwiegenden Teil auch eine Empfehlung
für diese Schulart. 91,5 Prozent der Schüler, die auf eine Haupt-/Werkrealschule wechselten, hatten eine
Haupt-/Werkrealschulempfehlung (Vorjahr: 91,3 Prozent). 7,5 Prozent wechselten mit einer Empfehlung für die Realschule (Vorjahr: 7,5
Prozent) und 0,9 Prozent mit einer Empfehlung für das Gymnasium (Vorjahr: 1,2 Prozent).
Schülerinnen und Schüler, die sich für die Gemeinschaftsschule entschieden haben, gingen mit den folgenden Empfehlungen über: 8,7 Prozent hatten eine Empfehlung für das Gymnasium (Vorjahr: 8,2 Prozent). 26,0 Prozent wechselten mit einer Empfehlung für die Realschule (Vorjahr: 26,5 Prozent) und 65,4 Prozent mit einer Empfehlung für die Haupt-/Werkrealschule (Vorjahr: 65,3 Prozent).