Das Kultusministerium hat den öffentlichen IT-Dienstleister Dataport damit beauftragt, den Digitalen Arbeitsplatz für Lehrkräfte (DAP) an den öffentlichen Schulen in Baden-Württemberg bereitzustellen. Mit dem DAP geht der letzte Baustein der Startkonfiguration der modularen Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW nun aufwachsend in der Fläche in Betrieb. „Die Vertragsunterschrift mit Dataport über die Genossenschaft govdigital war ein erwarteter, aber dennoch sehr großer Schritt – ein Markstein. Denn jetzt geht es wirklich los mit unserer Digitalen Bildungsplattform. Das ist wichtig, denn SCHULE@BW entlastet unsere Lehrerinnen und Lehrer, sie hilft beim Unterrichten und Lernen, bei der sicheren Kommunikation sowie beim organisierten Arbeiten in der digitalen Welt“, sagt Staatssekretärin Sandra Boser, MdL, die am Kultusministerium für die Digitalisierung zuständig ist.
„Das erfolgreich abgeschlossene Pilotprojekt hat gezeigt: Unsere dPhoenixSuite erfüllt alle Anforderungen an den
Digitalen Arbeitsplatz. Wir freuen uns darüber, dass das Land Baden-Württemberg sich nun entschieden hat, die dPhoenixSuite als
reguläres digitales Arbeitsmittel für die Lehrenden im Land anzubieten. Das ist ein großer Schritt in Richtung digitale
Souveränität an Schulen, die im Zuge der Digitalisierung und der Abhängigkeit von digitalen Infrastrukturen zunehmend zum
kritischen Faktor wird. Gerade aber im Bildungsbereich ist es wichtig, dass die sensiblen Daten der Schülerinnen und Schüler
sicher, zuverlässig, krisenfest und eben auch digital souverän verarbeitet werden. Diesen Anforderungen entsprechen wir mit der
dPhoenixSuite, sagt Dr. Johann Bizer, Vorstandsvorsitzender von Dataport.
Der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg, Prof. Dr. Tobias Keber,
erklärt: „Wir begrüßen, dass das Kultusministerium entschieden hat, die Ausgestaltung einer datenschutzkonformen
Lösung für den Arbeitsplatz für Lehrkräfte weiter voranzubringen. Dies nützt den Lehrkräften in ihrem
Schulalltag. Wir arbeiten mit dem Kultusministerium vertrauensvoll zusammen und beraten das Ministerium auch künftig
gerne.“
Digitales Arbeiten für Lehrkräfte wird einfacher
Mit der Digitalen Bildungsplattform stellt das Land zentral Werkzeuge für den digital unterstützten Unterricht zur
freiwilligen Nutzung bereit. Zentrale Bausteine von SCHULE@BW sind bereits im Einsatz, weitere ergänzende Bausteine werden auch in
Zukunft hinzukommen. „Wir haben den modularen Aufbau bewusst gewählt, um mit der Transformation auch weiterhin Schritt halten zu
können, damit Unterricht und Austausch mit den Mitteln des Hier und Heute möglich ist“, sagt Staatssekretärin Boser
und fügt an: „Mit dem Digitalen Arbeitsplatz für Lehrkräfte nehmen wir nun einen weiteren wichtigen Baustein in
Betrieb, der das tägliche Arbeiten dank dienstlicher E-Mail, Kontaktverwaltung, Kalenderfunktion, Datenspeicher oder einem Office zur
Bearbeiten von Texten, Tabellen und Präsentationen erleichtert. Wir sind hier auch Vorbild für andere
Länder.“
Vorausgegangen war ein erfolgreiches Pilotprojekt für den DAP auf Basis der dPhoenixSuite von Dataport. Dieser DAP wird nun
zunächst an Pilotschulen bereitgestellt, bevor nach und nach Lehrkräfte von weiteren Schulen das Angebot erhalten. Die Schulen
werden entsprechend vom Kultusministerium kontaktiert und informiert. Die Produkte von SCHULE@BW (Lernmanagementsysteme Moodle und
itslearning, jeweils mit Big Blue Button und Collabora, DAP) sind webbasiert, durch einen Single-Sign-On-Zugriff verfügbar und werden
durch den Messenger Threema flankiert. Das macht das (digitale) Arbeiten für unsere Lehrkräfte einfacher und sicher
handhabbar.
Weitere Informationen
Hintergrundinfos zum DAP
- Der DAP basiert auf dem digital souveränen Arbeitsplatz der dPhoenixSuite, welcher aus Open-Source Komponenten besteht. Er
beinhaltet die dienstliche E-Mail für Lehrkräfte samt dazugehöriger Funktionen (Kontaktverwaltung, Kalender,
Aufgabenmanager, etc.) auf Basis von Open-Xchange.
- Ein Datenspeicher auf Basis der Software Nextcloud, einem System aus Baden-Württemberg, ist auch Teil des DAP. Damit
können Ordner und Dateien online angelegt, abgelegt, verwaltet und geteilt werden – nach Rechten abgestuft. Dateien und Ordner
können auch mit Personen geteilt werden, die über kein eigenes DAP-Konto verfügen, beispielsweise Schülerinnen und
Schüler oder Eltern.
- In den Datenspeicher ist mit Collabora ein Online-Office integriert. Damit können direkt im DAP Texte, Präsentationen
und Tabellen erstellt und bearbeitet werden – gleichzeitiges und gemeinsames Arbeiten an Dokumenten inklusive.
- Univention übernimmt die Orchestrierung der genannten Open-Source-Komponenten des DAP und verbindet sie so miteinander, dass
die Lehrkräfte sie verzahnt nutzen können.
- Der DAP ist browserbasiert und auf allen Endgeräten nutzbar. Ist die Lehrkraft durch SCHULE@BW am DAP angemeldet, sind alle
Funktionen miteinander verbunden. Der Login in den DAP erfolgt über das Identitäts- und Accessmanagementsystem (IdAM) und
erfüllt Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen. Der Mailverkehr wird verschlüsselt und der Betrieb des Digitalen
Arbeitsplatzes erfolgt in zertifizierten Rechenzentren in Deutschland.
- Die Lehrkräfte werden durch Unterstützungsangebote, Anleitungen und Schulungen begleitet. Dataport, das Zentrum
für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) sowie das Service Center Schulverwaltung am Institut für Bildungsanalysen (IBBW)
arbeiten dabei Hand in Hand.
Hintergrundinfos zur Digitalen Bildungsplattform
- Weitere Informationen zur preisgekrönten Digitalen Bildungsplattform SCHULE@BW und den dazugehörigen Modulen finden Sie hier.
Hintergrundinfos zur Digitalisierung an Schulen
- Das Kultusministerium hat die Rahmenbedingungen für die Transformation der Schulen in die Digitalität geschaffen. Schulgesetzänderung, Digitalisierungsstrategie, Digitale Bildungsplattform SCHULE@BW, Innovationsprogramm Digitale Schule (Infos bei den jeweils verlinkten PMs) – mit diesen Veränderungen und Neuerungen kann der „Lernraum Schule“ in die digitale Welt ausgeweitet werden, das sind echte Meilensteine. Hiermit stehen nun die notwendigen Strukturen bereit. Lehrkräfte verfügen in Baden-Württemberg künftig über die geeignete zeitgemäße technologische Ausstattung, die sie befähigt, ihre pädagogischen Aufgaben wahrnehmen zu können.