Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) hat dem Kultusministerium am 30. April um kurz nach 16 Uhr mitgeteilt,
dass in Niedersachsen in einem Gymnasium in der Nacht vom 29. April auf den 30. April eingebrochen wurde. Laut IQB könne nicht
ausgeschlossen werden, dass die Abiturprüfungsaufgaben im Fach Mathematik aus dem länderübergreifenden IQB-Aufgabenpool
bekannt geworden seien. Das Land Niedersachsen habe daher einen Austausch der Aufgaben vorgenommen. Die betroffenen Aufgaben waren auch in
Baden-Württemberg für das Mathe-Abitur am 2. Mai als Pflichtaufgabenteil vorgesehen. Das Kultusministerium hat daher entschieden,
den Aufgabenteil auszutauschen und den dazu vorgesehenen Krisenplan umgesetzt, um den Prüfungstermin halten zu können. Es ist
davon auszugehen, dass die Mehrzahl der Bundesländer ebenfalls betroffen ist.
Um den bundesweit einheitlichen Prüfungstermin für das Mathe-Abitur trotz des kurzfristig erforderlich gewordenen Austauschs
halten zu können, hat das Kultusministerium den Schulen die Ersatzaufgaben elektronisch übermittelt. Eine Mehrbelastung der
Prüflinge durch eine Verschiebung der Prüfung konnte damit vermieden werden. Auch auf Grund des engen weiteren Zeitplans der
Abiturprüfung war die Umsetzung des dazu vorbereiteten Krisenplans erforderlich geworden. Das Mathe-Abitur war die letzte der
schriftlichen Abiturprüfungen. Eine Verschiebung der Prüfung hätte daher den gesamten weiteren Zeitplan bis zum Abschluss
der Abiturprüfung ins Rutschen gebracht. Mit der Umsetzung des Krisenplans kann die länderübergreifend vereinbarte Frist zur
Zeugnisvergabe gehalten werden. Auch bleibt den Abiturienten genügend Zeit im Hinblick auf die Bewerbungsfristen der Hochschulen
für die zulassungsbeschränkten Studiengänge (15. Juli).
Die Ersatzaufgaben wurden den Schulen am 30. April in verschlüsselter Form zur Verfügung gestellt. Ergänzend hat das Kultusministerium heute (2. Mai) um 6.30 Uhr das Passwort übermittelt, um die Aufgaben am Prüfungstag vor Ort öffnen und ausdrucken zu können. Der Prüfungsbeginn wurde von 8.30 Uhr auf 9 Uhr verlegt, um den Ausdruck der Aufgaben sicherzustellen. „Ich danke den Gymnasien für ihren umsichtigen und schnellen Einsatz beim Austausch der Aufgaben und hoffe, dass die Prüfung trotz der Aufregung überall reibungslos verläuft. Den angehenden Abiturienten drücke ich fest die Daumen und wünsche viel Erfolg“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann.